»Run off« führt oft zu panischen Entscheidungen

»Run off« führt oft zu panischen Entscheidungen

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»Run off« nennt man in Fachkreisen den Verkauf von Lebensversicherungsbeständen oder der ganzen Sparte Lebensversicherung eines Versicherungsunternehmens. Ob dahinter immer nur Bestrebungen stecken, wie man sich als Versicherer am besten vor zugesagten Garantien drücken kann, darüber darf spekuliert werden. Sehr oft führen jedoch solche Benachrichtigungen der verkaufenden Versicherer zu panischen Handlungen bei Kunden, die jetzt schnell den Vertrag kündigen und ihr Guthaben sichern wollen. Mit einer Kündigung verlieren Kunden jedoch Anspüche aus Überschüssen, Schlussgewinnen und Beteiligungen an Reserven. Auch von Vermittlern, die Panik in diese Richtung schüren, nur um vielleicht einen Neuabschluss tätigen zu können, haben wir gehört.

Was letztendlich so ein »Run off« mit sich bringt, ist tatsächlich ungewiss. Erfahrungen gibt es zu wenige. Der Vermittlerverband AfW und der Bund der  Versicherten haben in einem Schulterschluss einen Forderungskatalog aufgestellt, der Kundenrechte stärken und eine Kündigung überflüssig machen soll. 

Kunden sollen, so die Kernaussage, selbst entscheiden können, ob sie dem Verkauf folgen oder statt dessen ihre Police selbst auf einen anderen Versicherer übertragen wollen. Bei dieser Übertragung dürfen dann auch keine neuen Abschlusskosten mehr anfallen. Schließlich wurden diese bereits in der alten Police bezahlt. Recht so, diese Forderung können wir nur unterstützen und jedem Kunden von einer vorschnellen Kündigung abraten.

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